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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 415 mal aufgerufen
 Rollenspiele (RPGs)
Risa Offline




Beiträge: 113

24.11.2008 13:47
Brainstorming Weihnachten / Winter Antworten

Hallo zusammen,

es geht - wie sollte es anders sein - um eine Geschichte, die Yokoh und ich zusammen schreiben möchten. Eine Weihnachtsgeschichte, um genau zu sein.
Also, was fällt euch ein?
Schön wären nicht nur die klassischen Dinge wie Schnee, Lichterketten, Glühwein etc., sondern vielleicht etwas Ungewöhnliches oder Verrücktes, was mit Weihnachten oder Winter zu tun hat.
Wir sind gespannt auf eure Vorschläge!

Leen Offline




Beiträge: 68

26.11.2008 19:32
#2 RE: Brainstorming Weihnachten / Winter Antworten

Hier hier hier *wie doof wink*

hab heute auf der Zugfahrt von Dresden nach Berlin Zeit gehabt zum Nachdenken und das ist dabei rausgekommen:

1. Ein junger Mann muss Weihnachtsmann spielen, vielleicht ein Studentenjob oder so, und bei einem seiner "Auftragsgeber" macht es Klick? Also, was ich so dachte war, dass der Job beinhaltet, zu dem Familien zu fahren und Weihnachtsmann zu spielen, die einen halt buchen und dass der Weihnachtsmann sich bei einem dieser Buchungen verlieben könnte, doch wie gehts weiter? Wer ist der "Glückliche"? Ist er vielleicht der Familienvater oder doch der liebe Onkel? Ist er Hetero oder doch Schwul oder Bi? Und wie kann man ihn wiedersehen?

2. Unser "Held" hat einen neuen Nachbarn, der zufällig fast denselben Nachnamen hat wie er und er deswegen ständig die Post von ihm im Briefkasten hat. Dadurch kommen die beiden sich näher. Nun ists aber Weihnachten und beide feiern alleine und warum nicht zusammen feiern? *irgendwie klingt das aufgeschrieben langweilig Oo*

hmm also ich hab da später bestimmt noch mehr >.> .. nur grade bin ich bisserl überfordert mit multitasking

Blackwing19 Offline



Beiträge: 6

28.11.2008 21:13
#3 RE: Brainstorming Weihnachten / Winter Antworten

Huhu!
Also ich finde die Idee klingt gar nicht so langweilig... im Gegenteil ich stells mir sogar ganz witzig vor
Ich hätte auch noch einen Vorschlag, der ist aber leider nicht grad spektakulär...:
Es geht um ein Pärchen, das vielleicht auch schon so zwei Jahre oder so zusammen ist aber es ist ein bisschen der Alltag eingekehrt! Der (männlicher Part?) der Beiden muss auf eine Geschäftsreise und Beide merken dann wie sehr sie sich doch noch lieben! Oder irgendwie so
Hört sich jetzt aber auch irgendwie ein bisschen doof an...
Liebe Grüße
Blackwing19

Roxelane Offline




Beiträge: 1

30.11.2008 15:41
#4 RE: Brainstorming Weihnachten / Winter Antworten
Also ich hatte mir selbst mal Notizen rausgezogen aus dem Netz zu einem Weihnachten in Japan. Aber da ich nicht dazu komme, vielleicht läßt sich daraus für euch was verwenden, in Zusammmenhang mit den Tipps oben. ^_~

Eine besondere Art der Übernachtungsmöglichkeit ist das Love Hotel (rabu hoteru) . Die oft im originellen Baustil errichteten Hotels werden von japanischen Pärchen meist stundenweise gemietet, um ungestört zu sein. Architektur und Ausstattung, die Formenvielfalt der Betten und luxuriöse Bäder sowie die elektrischen Einrichtungen machen den Besuch zum Erlebnis.
Für reisende Paare (für Singles und gleichgeschlechtliche Paare in der Regel nicht zugänglich) bietet der günstige Nachttarif von 22-10 Uhr eine preiswerte Alternative. Love Hotels sind in allen japanischen Städten vorzufinden und an ihren märchenhaften, ins Groteske abgleitenden Architekturformen und auffallenden Leuchtreklamen zu erkennen. Allein in Tôkyô gibt es an die 4.000. Vor den Eingängen sind die Preise für rest (meist 2 Std.) oder stay (über Nacht) angebracht. In der Lobby befindet sich eine bebilderte Tafel der Zimmer, unter denen man wählen kann. Ein grünes Licht bedeutet, dass das Zimmer frei ist.

Love Hotels Von Andreas Fels
Was ein Love-Hotel (rabu-hoteru) ist, kann man sich dem Namen nach schon beinahe vorstellen: Ein Hotel, welches stundenweise gebucht werden kann und in das sich Paare (oder auch Einzelpersonen) zurückziehen, um sich mit Sex oder dem Betrachten von pornographischen Videos zu unterhalten.
Dabei sollte man sich allerdings nicht billige, schmierige Absteigenzimmer vorstellen, in denen sich Liebeshungrige zu vergnügen suchen, sondern eher besondere Erlebnis-Unterkünfte für Erwachsene. Hier wird neben einem Kingsize-Bett, welches auch schon mal in Form eines Herzens sein und eine Mas-sagemechanik haben kann, z.B auch ein Whirlpool im Zimmer (auch mit Rutsche vom Bett aus), ein überdimensionaler Fernseher oder ein spezielles "Themen-Zimmer" angeboten, welches unter Umständen das Aussehen eines Krankenhauszimmers oder eines Zugabteils haben kann.
Ein Lovehotel ist von Aussen meist deutlich als solches zu erkennen: Neon-Licht oder eine sehr ausgefallene Architektur des Gebäudes, die eher an ein Märchenschloss aus dem Disneyland erinnert, als an ein Hotel.

Wer sich in ein Love-Hotel zurückzieht, sucht dort die diskrete, ungestörte Freude. Dies können entweder Paare sein, die sich bedingt durch den allgegenwärtige Platzmangel sonst nirgends in Ruhe sexuell ausleben können (junge Paare leben in Japan oft auch nach ihrer Hochzeit noch bei den Eltern, was bedingt durch dünne Wände schon eine erhebliche, sexuelle Einschränkung bedeuten kann) oder einfach nur Abwechslung suchen, oder Menschen, die hier heimlich ihren Affären nachkommen wollen.

Auch wenn Japan sonst eher teuer ist, scheinen Love-Hotels zu den zum Leben wichtigen Grundgütern zu gehören, die durchaus erschwinglich sind (auch hier gibt es Ausnahmen ganz exklusiver Love-Hotels, die mehr als nur teuer sind): 3.000-10.000 YEN kosten 2 Stunden (etwa 40-120 DM) und zu später Stunde können die Zimmer oft zu einem günstigen Preis auch für die restliche Nacht gemietet werden, was die Zimmer auch für Touristen, die des Japanischen ein wenig mächtig sind, interessant macht.

~*~

WEIHNACHTEN IN JAPAN
Keine Adventszeit in Japan; keinen Adventskranz und auch keinen Nikolaus.
Japan hat vom christlichen Fest nur die oberflächlichen Formen, die sicht- und hörbaren Insignien der Weihnachtszeit, in sinnentleerter Präzision übernommen. Ab Mitte November schmücken sich japanische Städte mit Weihnachtsbäumen, prächtigen Lichterketten und überdimensionalen christlichen Symbolen. (aus rein kommerziellem Gesichtspunkt) Im Supermarkt schallt „Jingle Bells“; Beim Schwimmen im Fitnessclub bei einer a cappella gesungenen „Stille Nacht“ gerät der Deutsche als einziger in eine völlig unpassend feierliche Stimmung.
Tannenbäume sind nur sehr selten, da es in Japan fast keine Tannenbäume gibt und dann aus dem Ausland kommen müssen. Die meisten Familien können sich diese dann nicht leisten, weil sie sehr teuer sind und nehmen dann vorlieb mit einem kleinen Plastiktannenbaum, der seinen Zweck aber auch durchaus genauso gut erfüllt.
Nur für die Kleinen ist Weihnachten überall gleich. Kleinkinder und Grundschüler bekommen am Morgen des ersten Festtages tolle Geschenke von den Eltern, vom Weihnachtsmann, egal von wem, egal auch warum. Erwachsene dagegen beschenken einander normalerweise nicht. Und genauso wenig wie die Japaner am Weihnachtstag einen Gottesdienst besuchen würden, sähen sie Sinn darin, ihn mit einem besonders üppigen Mahl oder Fest in der Familie zu zelebrieren.
Sie hätten auch gar keine Muße dafür, denn die Weihnachtsfeiertage sind hier samt und sonders normale Werktage. Denn für Japaner ist das Neujahrsfest ein weitaus wichtigeres Fest, welches auch groß gefeiert wird.

Es ist die Nacht der unmoralischen Angebote. Oft endet sie im Stundenhotel Und wenn Weihnachten doch gefeiert wird, dann nur von jüngeren Japanern, die sich zu einem guten Abendbrot treffen und sich vielleicht auch gegenseitig beschenken, was aber allerdings seltener vorkommt.
Wie amerikanische Teenager vor ihren „Prom“-Abschlussball, beschäftigt japanische Teenager und Twens die Suche nach dem Partner fürs Heiligabend-Date schon Wochen voraus. Das Schlimmste wäre nämlich, als einziger unter den Freunden Weihnachten im Familienkreis zubringen zu müssen.
Weihnachten begehen die jüngeren, ungebundenen Japaner traditionell mit einem Date – und der Hotelbesuch ist der natürliche Abschluß dieser mehr oder minder romantischen Verabredung zu zweit. In Japan sind an Heiligabend die Liebeshotels voll.

Wenn die Optionen langsam knapp werden, tut es auch ein Ausländer.

Alle Jahre wieder gehen Mitte Dezember plötzlich lauter Anrufe ein.
„Hier ist die Asuka, erinnerst du dich? Wir haben im August mal in einer Kneipe miteinander gesprochen.“ (Seitdem nie mehr.) „Ach ja...“ – „Ich wollte mal fragen, was machst du so am 24.?“ – „Warum?“ (Zögern.) „Ich würde dich gern treffen, hast du Zeit?“ – „Hm, am 24. feiere ich Weihnachten in Deutschland mit meiner Familie, aber wir können uns vorher treffen, am 18. oder 19.“ – „Nein, da kann ich nicht.“ – „Dann eben, wenn ich wieder zurück bin, nach Neujahr.“ – „Nein, nein, das ist doch zu spät!“

In Japan hat alles seine festgelegte Zeit, und vor allem hat jede Zeit eine festgelegte Aktivität.

Am 24. trifft sich niemand, um betrunken um die Häuser zu ziehen, Canasta zu spielen oder über Kant zu diskutieren. Wer sich für den 24. verabredet, will mit dem anderen eine Beziehung eingehen, und sei es für eine Nacht. Daher muss man den Grund der Verabredung nicht explizieren, man muss nicht einmal das Wort „Verabredung“ in den Mund nehmen.
Eben dieser Code macht Heiligabend zum Renner gerade bei den jüngeren Gymnasiasten, die sich noch nicht so recht trauen, ihrer Flamme ein direktes Geständnis zu machen. Statt eines hochnotpeinlichen Liebesbriefes fragt man einfach: „Was machst du so am 24.?“ Und kann die Antwort eins zu eins übersetzen. „Ich habe noch nichts vor“ – das heißt: „Ich will auch was von dir.“

Am Tag X-Mas trifft man sich dann gegen Abend an den großen Bahnhöfen in der Nähe der Vergnügungsviertel.
Erwachsene Pärchen besuchen zunächst ein angesagtes Lokal, in dem der Mann ein Weihnachtsgeschenk überreicht. Es braucht nicht persönlich, liebevoll ausgewählt oder gar selbst gemacht zu sein – um Himmels willen! Hauptsache teuer, die Wertschätzung einer Frau drückt sich in der Summe aus, die ein Mann auszugeben bereit ist. Die Uhr, der Ring, die Handtasche steckt nicht nur in einer aufwendigen Geschenkverpackung. Zur Sicherheit übergibt der Mann auch die Papiertüte mit dem prestigevollen Markenname, groß aufgedruckt.
Zentraler Moment des Heiligen Abends ist der nun folgende romantische Spaziergang. Von außen wirkt die Szenerie eher wie beim Sommerschlußverkauf. Alle Weihnachts-Dates laufen nämlich derart synchron ab, gleicher Tag, gleiche Tageszeit, gleicher Ort, gleiche Aktivität, dass sich um sieben oder acht Uhr am Heiligen Abend in den großen Vergnügungsvierteln wie Shinjuku in Tokio Gruppen händchenhaltender Paare durch die engen Straßen schieben. Ausgerechnet in dieser Überfülltheit sind sie auf der Suche nach einem abgeschiedenen, privaten Ort für den Beginn einer intimen Zweisamkeit.
Jede Bank, jeder Blumenbeetrand ist von Paaren besetzt, oft nur durch Armeslänge voneinander getrennt. Aber das Nachbarpärchen und die Kälte werden ignoriert; mit den festlich leuchtenden Dekorationen der großen Kaufhäuser im Blick vollziehen die Pärchen das Ritual des Festes der Liebe: den ersten Kuss. Der Weg ins Hotel, der Abend, die Nacht liegt dann offen vor ihnen.

~*~

Wie Weihnachten in Japan wirklich ist:
Sie haben vielleicht von der Anekdote gehört, dass ein Tourist in Kyoto in den 70ern in einem Laden Nikolaus-san an ein hölzernes Kreuz genagelt vorfand. Vielleicht ist ja was Wahres dran...
In der Weihnachtszeit sieht es nämlich so aus, als würde jeder Ladenbesitzer, jeder Verkäufer und jede Kindergärtnerin versuchen wollen, seine Interpretation vom grössten christlichen Feiertag abzugeben. tanoshii Weihnachtsaccessoires wie Christmas-Cake und Kunstschnee gehören sogar im sonnigen Okinawa auf jeden Fall dazu. Die besinnlicheren mendokusai Elemente, wie Krippe und heilige Familie fallen als Themen dem bunten Santa-Claus-Kult zum Opfer, dem ausgiebig gehuldigt wird.
Es gibt kein Entrinnen. Marketingwirksame 'Jingle Bells' jagen einen vom Minami Jusco-Aeon-Seibu Einkaufszentrum bis hinunter zum the Kitsutsuki Kaffee.
Und bevor mich also gross umschaute, stand ich auch schon in einem fetten roten Mantel im "Megumi Wonderland" , den grossen Sack voller Geschenke und an den Füssen diese flauschigen, zwei Nummern zu kleinen Schuhe. Ich musste die Zehen so zusammenkneifen, dass ich kaum laufen konnte; ich hatte schon die Schlagzeilen vor Augen: "Stolpernder Nikolaus sollte sich besser an Kamine halten" oder so was in der Art. Da fiel mir wieder mein Besuch im Kindergarten vor 8 Jahren ein. Ich bin nicht besonders gut im Umgang mit den Blagen - erlich gesagt, Ich habe sogar ein bisschen Angst vor Ihnen.
Es stellte sich aber bald heraus, dass ich weniger zu fürchten hatte. Es dauerte nämlich keine 3 Sekunden bis das erste Kind anfing vor Schreck zu schrein.
Die Indoktrinierung beginnt früh in Japan. Ich gab also die Geschenke ab, beantwortete die Fragen, hörte mir das Lied an usw. 20 Minuten später konnte ich endlich wieder aus dem Anzug raus bevor der Hitzschlag einsetzte. Obwohl ein moderner Nikolaus seinen Rentier-Schlitten manchmal in zweiter Reihe parken muss, schaffte ich es ohne Strafzettel zu entkommen. Ich bekam auch eine Dankeskarte, auf der sowas wie "totemo sutekina kakko ii santasan desita".
Ich scheibs in meinen Lebenslauf
Weihnachten in Japan beschränkt sich sonst nur auf den Abend des 24. Es ist hauptsächlich ein Fest für Verliebte - besonders Frischverliebte. Mindestanforderung für den Heiligabend sind ein Rendezvous, ein Abendessen und Christmas Cake. Das Restaurant- und "Love Hotel"-Gewerbe sind besonders scharf drauf eine entsprechend festliche Weihnachtsstimmung zu verbreiten.
Weihnachtsfeiertage gibt es nicht mal einen. Wenn der 25. Dezember ein Wochentag it, dann gehen wir hey-ho-hey-ho zur Arbeit. In Yamasas SILAC- Program wird am 25. auch unterrichtet. Wie überall in Japan: Geschäft ist Geschäft.


Viele Japaner treffen sich zu Christmasparties mit gemeinsamen Essen im Restaurant, mit Knallfröschen, Faschingshütchen, Luftschlangen usw. Manche Japaner sind echte Illuminationsfreaks. In der Adventszeit wird das ganze Haus mit Lichterketten geschmückt und es gibt allabendlich einen Verkehrsstau von Neugierigen mit Fotos und Kamera. Manche haben sogar ihre viele Meter hohe Antenne als leuchtenden Christbaum dekoriert.
Und auch in einer japanischen Redewendung findet man Weihnachten wieder. Ein "Old Christmas Cake" ist eine bedau-ernswerte über 30-jährige und noch unverheiratete Frau...!!!

Japaner lieben an den Festtagen die traute Zweisamkeit
Weihnachten muss es romantisch sein
Auch in der japanischen Hauptstadt Tokio macht sich die Weihnachtszeit bemerkbar. Spaziert man die Ginza, den vor internationalen Edelboutiquen strotzenden Einkaufsboulevard im Zentrum hinunter, trifft man alle paar Meter auf festlich geschmückte Weihnachtsbäume. Diese wirken ein wenig ungewöhnlich zwischen den japanischen Nationalflaggen, die anlässlich der Geburt von Prinzessin Aiko die Laternenmasten, aber auch viele Geschäfte zieren. Aber auf der Ginza mit ihrer europäischen Architektur passen sie doch ins Bild.
Geht man jedoch in die Vororte Tokios und erledigt seine Einkäufe in den typischen kleinen Fisch- und Gemüseläden, nimmt sich die Lautsprecherbeschallung mit Jingle Bells für den europäischen Besucher doch sehr seltsam aus. Ebenso merkwürdig wirkt das Angebot hüftschwingender, Sonnenbrillen tragender Weihnachtsmänner in den Spielzeuggeschäften. Keine Frage, in Japan ist Weihnachten weder zu übersehen noch zu überhören.
Dennoch gibt es zu den europäischen Ländern einen fundamentalen Unterschied: Die religiöse Bedeutung von Weihnachten ist praktisch nicht vorhanden, da weniger als ein Prozent der Japaner Christen sind. Die vorherrschenden Religionen stellen der Buddhismus und der Shintoismus dar, eine nur in Japan beheimatete Naturreligion. Anders als das Christentum, erhebt keine dieser Religionen den Anspruch an die Gläubigen, sich ausschließlich dieser Religion zuzuwenden, so dass die meisten Japaner sowohl in buddhistischen Tempeln als auch an Shintoschreinen beten. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich dabei eine praktische Arbeitsteilung eingerichtet: das japanische Gegenstück zur Taufe und das erste Gebet im neuen Jahr sind shintoistisch, aber die Beerdigungsriten und die Gestaltung verschiedener Feste sind die Aufgabe buddhistischer Priester. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen mit der amerikanischen Besatzung auch christliche Bräuche einen Platz in dieser Arbeitsteilung ein. Durch die Feste der GIs, vor allem aber durch Hollywoodfilme, wurde die christliche Hochzeit im weißen Kleid und in romantischer Kirchenatmosphäre extrem attraktiv.
Aber auch Weihnachten, nach dem amerikanischen Wort für Weihnachten 'Kurisumasu' genannt, erfreut sich mit bunt geschmückten Bäumen und Geschenken vor allem unter jungen Japanern großer Beliebtheit. Für die meisten europäischen Christen undenkbar, spielt dabei die religiöse Bedeutung einer kirchlichen Hochzeit und des Weihnachtsfestes überhaupt keine Rolle: die Hochzeit, häufig in Hotelkapellen durchgeführt, bedeutet eher das Nacherleben einer Filmszene.
Weihnachten stellt in Japan einen Anlass dar, zu dem sich Pärchen einen schönen, romantischen Abend machen und meist teure Geschenke austauschen. Wer gerade Single ist oder seinen Partner in unerreichbarer Ferne hat, trifft sich mit Freunden, spart das Geld für die Geschenke und betrinkt sich gemeinsam.
Das für Europa weitgehend typische Familienfest wird zum Jahreswechsel nachgeholt, der nun wiederum in Japan ein wichtiges religiöses Fest darstellt. Auch hier gilt das Prinzip der Arbeitsteilung: in der Nacht des 31. Dezember geht man zu einem buddhistischen Tempel, um um Mitternacht die Tempelglocke zu läuten und damit das neue Jahr willkommen zu heißen.
Die ersten drei Januartage sind jedoch den shintoistischen Bräuchen vorbehalten: man opfert den Göttern auf dem Hausaltar Reiskuchen, Mandarinen und Reiswein. Außerdem macht man sich schick und besucht gemeinsam mit Familienangehörigen und Freunden einen Schrein, um dort um den Segen für das neue Jahr zu bitten.
De ha, tokyo yori merii kurisumasu - also, frohe Weihnachten aus Tokio! Frauke Kempka."

All meine Wünsche legte ich in diese Hände
und verlor mein kostbarstes Gut. (Bronze 7 + 11)

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